Angekommen



2009, Aquarell mit Pastellfarbe

Nach langer Fahrt sind wir endlich angekommen. Wie anders die Welt doch erscheint in den Bergen. Die kleinen Orte sind inzwischen oft weit zersiedelt, aber man kann sich den steten Kampf der Bergbauern mit der Natur anhand der alten Ortskerne gut vorstellen. Dicht gedrängt sind die Häuser um die Kirche gebaut, deren spitzer Turm hoch herausragt über den Dächern. Als ob eine Antenne hoch möglich in den Himmel hineinragen soll, um Schutz vor Steinschlägen, Muren, Lawinen und allzu langen Wintern zu erbitten. Es wird später hell und früher dunkel als in den weiten Flussniederungen des Unterlandes. Entsprechend kurz sind die Vegetationsperioden. Die Bauern mussten dem kargen Boden das nötige Stroh und Heu für die langen Winter schnell abgewinnen. Milch und deren Beiprodukte wie Butter und Käse, aber auch Trockenfleisch der Tiere war wichtiges Lebensmittel und auch Handelsprodukt. Die Bauern waren arm, oft herrschte große Not.

Das kann man den Touristikzentren und den lokalen Menschen auf den ersten Blick heute nicht mehr ansehen. Man sollte aber nicht vergessen, daß das Gleichgewicht der Natur labil und der Kampf mit der Natur noch stets geführt wird, wenn auch hinter den Kulissen mit Hightech und erheblichem finanziellem Aufwand.

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